Raiders of the Lost Heart von Jo Segura

Ja, das Cover ist bunt, es gibt einen neonpinken Farbschnitt und alles schreit nach Barbie & Ken und einer leichten Lektüre. Aber das habe ich zuerst auch bei Ali Hazelwood gedacht und ihr wisst, wie sehr ich ihre Bücher liebe. Und just diese neue Lieblingsautorin schreibt in einem Blurb über Raiders oft he Lost Heart: „Die ultimative Enemies-to-Lovers-Romcom voller Abenteuer!“

Klappentext

Archäologin Dr. Socorro Mejía, genannt Corrie, kann es nicht glauben: Sie fliegt zu einer Ausgrabung in den mexikanischen Dschungel, von der sie schon ihr Leben lang träumt. Es gibt nur einen Haken, und der heißt Ford Matthews. Denn nicht Corrie, sondern ihr Erzrivale leitet die Expedition. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass es zwischen Corrie und dem attraktiven Archäologen vor Jahren beinahe zu einem Kuss gekommen wäre. Im Camp geraten die beiden immer wieder aneinander, denn Corrie ist sich sicher: Sie graben an der falschen Stelle. Um das zu beweisen, muss sie mit Ford auf eine Erkundungstour gehen. Zu zweit in einem Zelt in der Hitze des Dschungels. Kann das gutgehen?

Meine Meinung

Ali Hazelwood hat ja sooo recht! Denn es ist eine Lovestory zweier Abenteurer und ihr wisst, wie sehr ich Abenteuergeschichten liebe. Auch ich bin mit Filmen wie „Die Jagd nach dem grünen Diamanten“, „Indiana Jones“ (später „Young Indie“) und den „Goonies“ aufgewachsen und nein, ich habe das nicht aus dem Nachwort von Jo Segura abgeschrieben, es zeigt einfach nur, dass wir anscheinend auf der gleichen Wellenlänge liegen. Und genau das macht es wohl für mich auch zu einem der besten Romentures (neue Wortkreation), die ich je gelesen habe.

Zunächst einmal merkt man sofort, wie gründlich die Autorin recherchiert hat, denn zumindest auf eine Laie wie mich, wirkt alles Archäologische absolut logisch und schlüssig. Dabei werden Ausgrabung und Suche so atmosphärisch und bildhaft beschrieben, als wäre ich im Dschungel mit dabei (und das ganz ohne Komforteinbußen oder mich giftigen Tierattacken auszusetzen, I like!). Der Aufhänger zur Ungerechtigkeit im Wissenschaftssystem ist ebenfalls sehr gelungen und erinnert an Ali Hazelwood. Wie sie schafft es auch Jo Segura großartige männliche Protagonisten zu erschaffen, die man trotz vermutetem oder echten Arschlochverhalten zu lieben lernt. Gleichzeitig ist die weibliche Hauptrolle Corrie so taff, klug und schön, dass sie ein echt tolles Vorbild abgibt. Die Dynamik zwischen den beiden ist geprägt von Knistern und Wortwitz – grandios! Und – Halleluja! – es gibt keine Fehlkommunikation. Stattdessen ist das dramaturgische Element schlüssig, nachvollziehbar und lässt sich gut aushalten. Die weiteren Figuren dienen eigentlich nur dem Vorankommen der Handlung, sind aber trotzdem ausreichend detailliert gezeichnet und wirken vor allem sehr lebensecht.

Der Schreibstil von Jo Segura ist humorvoll und fesselnd und am Ende baut sie sogar noch einen echt fiesen Spannungsbogen ein, so dass ich erst dachte: So kann sie das doch nicht enden lassen!

Fazit

Sorry Ali, aber „Raiders of the Lost Heart“ ist sogar noch unterhaltsamer als jede Netflix-Romcom!

Bibliografie

Titel: Raiders of the Lost Heart
Autorin: Jo Segura
Übersetzung: Wiebke Pilz
Verlag & Copyright: Heyne
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2024
Preis: 16 € (Klappbroschur)

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