Ich habe ja leider keinen Krimi finden können, der auf Rhodos spielte. Doch Alexander Oetker lässt jemanden auf Zypern (zumindest in Teilen Griechenland) ermitteln, also habe ich zugeschlagen, obwohl es schon Teil III ist.
Klappentext
Im beschaulichen Bergdorf Kato Koutrafas auf Zypern geht das Leben einen ruhigen Gang. Hin und wieder müssen Police Officer Sofia Perikles und ihr Kollege Kostas Karamanlis ausrücken, wenn übermütige Jugendliche mal wieder den Zaun zur griechisch-türkischen Pufferzone aufgeschnitten haben, doch ansonsten herrscht Frieden im Dorf. Bis zu dem Tag, an dem in der Zone zwischen dem griechischen und türkischen Teil der Insel ein Toter mit dunkler Vergangenheit gefunden wird. Als bei den Ermittlungen eine ebenso beliebte wie illegale zyprische Tradition in Sofia Perikles Visier rückt, werden sie und Kostas überraschend von dem Fall abgezogen – doch Sofia Perikles gibt sich nicht geschlagen …
Meine Meinung
Wie gesagt, ist „Zyprische Geheimnisse“ der dritte Teil einer Reihe um die Polizist*innen Sofia Perikles und Kostas Karamanlis. Die beiden Protagonist*innen scheinen ihre ganz eigenen Geschichten mitzubringen und um diese vollständig zu erfahren, müsste man wohl doch mit Band I beginnen. Trotzdem lässt sich dieser Roman auch gut unabhängig lesen, denn wir erfahren nach nur nach alles Wesentliche über die Figuren. Wie man das von Alexander Oetker kennt, sind diese auch sehr liebevoll ausgearbeitet und obwohl auch die Romantik nicht zu kurz kommt, bleiben sie mir bis zum Schluss irgendwie fern. Normalerweise fehlen mir seine Figuren nach Abschluss der Lektüre immer und das ist hier einfach nicht der Fall. Ich wünsche ihnen für die weiteren Bände alles Gute, aber ich muss nicht wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Es sind auch ziemlich viele Charaktere, sodass ich kam Anfangs ganz schön durcheinanderkam.
Sämtliche Fakten zur Geschichte Zyperns wirken gut recherchiert und man lernt auch so einiges über Land und Leute. Dabei schwingt natürlich wieder etwas Gesellschaftskritik mit (und an dieser Stelle vielleicht eine kleine Triggerwarnung: zumindest wurde mir bei der Beschreibung, wie Singvögel gefangen werden, schonmal ganz anders…). Am interessantesten fand ich jedoch die Zuständigkeiten im Grenzgebiet (und die verantwortliche britische Polizistin). Trotzdem konnte mich der Autor nicht so gut nach Zypern versetzen, wie nach Aquitaine. Aber der Schreibstil ist fesselnd und stimmungsvoll wie immer.
Der Kriminalfall selbst ist interessant und logisch aufgebaut, nur leider bietet die Lösung keine Möglichkeit des Miträtselns.
Fazit
Wenn man nach Zypern fährt, mag es noch einmal ein anderes Leseerlebnis sein, ich reise aber lieber wieder nach Aquitaine.
Bibliografie
Titel: Zyprische Geheimnisse
Autor: Alexander Oetker
Verlag & Copyright: Hoffmann und Campe
Seitenzahl: 240
Erscheinungsdatum: 06. Mai 2024
Preis: 18 € (Taschenbuch)