Mit offenen Karten von Agatha Christie

Im 9. Türchen meines mörderischen Adventskalenders wird gespielt! In dem Kriminalroman „Mit offenen Karten“ werden Hercule Poirots kleine grauen Zellen so richtig auf die Probe gestellt.

Ich muss gestehen, dass ich vielleicht ein Zehntel des Romans nicht verstanden habe, weil ich kein Bridge kann. Denn anscheinend benötigt man dafür erstmal das entsprechende Vokabular. Und was für eins: Rubber, Faller und – haltet euch fest – Großschlemm… Ich meine, jetzt mal ehrlich, das ist doch kein Wort oder?

Agatha Christie (2019): Mit offenen Karten, S. 96

Allerdings ist dieses besondere Spezialwissen nicht zwingend erforderlich, um der Handlung folgen zu können. Ich vermute jedoch, es ist ein Sahnehäubchen für all diejenigen, die dieses komplexe Kartenspiel beherrschen.

Und unser Meisterdetektiv vermag in der Art und Weise, wie eine Person Bridge spielt, scheinbar sehr viel über deren Charakter erfahren zu können…

Klappentext

Hercule Poirot und drei seiner Ermittlerkollegen erhalten eine Einladung zu einer exklusiven Partie Bridge. Der Gastgeber, ein für seine kuriosen Vorlieben bekannter Gentleman, hat einen ganz besonderen Abend geplant. Denn angeblich handelt es sich bei allen vier Spielern im Nebenzimmer um Mörder auf freiem Fuß. Als der letzte Stich gemacht ist, wird der Gastgeber tot in seinem Sessel aufgefunden, und Poirot weiß: einer seiner Mitspieler muss ihn umgebracht haben.

Meine Meinung

Mir hat der Roman so ausgesprochen gut gefallen, weil sich die Ermittlungen fast ausschließlich auf die Psychologie und Natur des Menschen bezogen. Es ist ein ungewöhnlicher Plot, denn es gibt nur vier Verdächtige, von denen mindestens eine Person der Täter sein muss. Mit unglaublicher Finesse und herausragenden Analysefähigkeiten schafft es Poirot, den Fall zu lösen. Dabei lässt er den Leser an jedem seiner Schritte teilhaben. Gleiches gilt für Mrs. Oliver, Superintendent Battle und Colonel Race, die ebenfalls in erheblichen Umfang zum Ermittlungserfolg beitragen.

Für mich kamen alle vier Verdächtigen immer wieder mal als Mörder in Betracht. Nachdem ich mich gegen Ende auf eine Person festgelegt hatte, stellte ich mit Befriedigung fest, dass die Ermittlungen in die gleiche Richtung zielten. Doch Schlussendlich war mein Verdacht zwar nicht unbegründet, aber in diesem konkreten Verbrechen leider falsch. Damit blieb der Krimi jedoch bis zur letzten Seite extrem spannend.

Cover

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut, auch wenn ich eine andere Hintergrundfarbe gewählt hätte, als dieses schmutzige Hellblau. Aber wie das Kartenhaus so ineinander fällt, passt mega gut zum Inhalt. Auch die Schriftart ist perfekt gewählt.

Fazit

Ein wirklich ganz exquisiter Poirot. Für Bridge spielende-Fans ein absolutes Muss! Aber auch für diejenigen, die mit Rubber, Faller und Großschlemm nichts anfangen können, ist es ein wahrer Lesegenuss! Für mich der beste Agatha Christie bis jetzt.

Dieser Band verweist sämtliche Favoriten auf den Preis des besten Agatha Christie Romans auf die hinteren Ränge!

Infos

Titel: Mit offenen Karten

Autorin:. Agatha Christie

Übersetzung: Michael Mundhenk

Verlag und Copyright: Atlantik im Hoffmann und Campe Verlag

Seitenzahl: 256

Erscheinungsdatum: 17.09.2019

Preis: 12 € (Taschenbuch)

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