Lichte Tage von Sarah Winman

Dieses Buch war ein absoluter Coverkauf, allein diese Haptik, ein Traum! Ich mag Monets Bilder sehr und erhoffte mir einen kleinen literarischen Ausflug in die Welt der Kunst.

Klappentext

Alles beginnt mit einem Gemälde, das Dora Judd an die Wand ihres Wohnzimmers hängt. Fünfzehn Sonnenblumen, wie sie van Gogh im warmen Licht Südfrankreichs malte. Jahre später reist ihr Sohn Ellis zusammen mit seinem besten Freund Michael der Sonne entgegen. Sie tauschen die grauen Straßen Oxfords, das Arbeiterviertel mit der Autowerkstatt und die Fäuste ihrer Väter gegen die Poesie und das Licht des Südens. Gemeinsam entdecken sie, welche Möglichkeiten ihnen das Leben eröffnet, doch auch die Prägungen ihrer Herkunft brechen immer deutlicher hervor. Dann tritt Annie in ihr Leben, und das ändert gleichzeitig nichts und alles. Sarah Winman hat einen unvergleichlich zärtlichen Roman über die Verflechtungen der Liebe und über die transformative Kraft der Kunst geschrieben.

Meine Meinung

Obwohl ein Liebesdreieck im Mittelpunkt steht (und sowas mag ich ja immer gar nicht), war das gar nicht mal mein Problem mit dem Buch. Es ist auch nicht so, dass ich es nicht gern gelesen hätte (ist ja auch mega kurz), aber ich hatte mir einfach mehr Kunstsetting erwartet…

Stattdessen geht es um die Beziehungen von Ellis, Michael und Annie. Nach einem kurzen Prolog zu seiner Mutter wird Ellis zum Hauptprotagonisten. Dabei setzt Sarah Winman aus zahlreichen Rückblenden seinen gegenwärtigen Handlungsstrang zusammen (wobei mit gegenwärtig 1996 gemeint ist). Im zweiten Teil lesen wir gemeinsam mit Ellis in Michaels Tagebuch und erfahren dessen Perspektive auf ihre Freundschaft, Annie und die Geschehnisse. Und im abschließenden Kapitel setzt sich das Puzzle um die drei Figuren endgültig zusammen. Annies fehlender Blickwinkel passt zwar durchaus zur Rahmenhandlung, dadurch wirkt ihre Figur aber auch sehr blass.

Leider muss ich gestehen, dass mir die Figuren weder sympathisch waren, noch besonders nahe gingen. Aber sie sind gut gezeichnet und ihre Beziehung zueinander ist wirklich berührend beschrieben. Vor allem Michael tat mir unendlich leid, weil aufgrund der besonderen Beziehung zwischen den Dreien keine Chance auf dauerhaft romantische Liebe bestand, also aus dem Dreier- ein Vierergespann zu machen.

Die Sprache wirkt anfangs etwas gewollt künstlerisch, sprunghaft und auch etwas verworren. Es gibt zwar Jahresüberschriften, doch trotzdem wusste ich nicht immer, wann die Handlung gerade spielt. Aber das Arbeitermilieu wird gut eingefangen. Außerdem schafft es die Autorin, zahlreiche Emotionen in mir zu wecken. Aber die dichte Erzählweise erfordert sehr aufmerksames Lesen.

Fazit

Kann man lesen, muss man aber nicht. Es ist nur wirklich schade um die wunderschöne Gestaltung, das Buch wäre definitiv ein Hingucker im Bücherregal.

Vielleicht an einem anderen Tag, an einem anderen Ort…

Bibliografie

Titel: Lichte Tage
Autorin: Sarah Winman
Übersetzung: Elina Baumbach
Verlag & Copyright: Klett-Cotta
Seitenzahl: 240
Erscheinungstermin: 18. Februar 2023
Preis: 22 € (gebunden mit Schutzumschlag)

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