Ritter Sport von Romy Herold

Als erstes hat mich der Bezug zu meiner geliebten Ritter Sport Alpenmilchschokolade angesprochen. Als zweites überzeugte mich der Klappentext, denn es scheint hier wirklich um eine historisch gut recherchierte Familiengeschichte zu gehen. Und als drittes hat mich das Autor*innenduo auf der Lesung vollends für dieses Buch eingenommen.

Klappentext

Verführerisches Aroma und zart-schmelzender, vollmundiger Geschmack. Als die junge Clara zum ersten Mal ein Stück Schokolade probiert, weiß sie sofort, dass sie die süße Köstlichkeit zu ihrem Beruf machen will. 1912 legt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Ritter den Grundstein für eine Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik. Clara erfindet schließlich eine quadratische Tafel, deren zahlreiche Sorten das Zeug haben, die Welt zu erobern. Doch der Weg bis dahin ist steinig – und nicht nur ein Mal muss sich das Paar gegen Widerstände zur Wehr setzen, um das Familienunternehmen in eine glänzende Zukunft zu führen …
Jeder kennt die beliebte Schokoladenmarke Ritter Sport, kaum jemand deren Entstehungsgeschichte. In diesem packenden Roman zeichnet das Autorenduo Romy Herold das Leben einer außergewöhnlichen Frau nach: Aus kleinen Anfängen heraus stellte Clara Ritter zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Weichen für ein Unternehmen, das heute weltweit bekannt ist.

Meine Meinung

„Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ ist eine fantastische Komposition aus einer akribisch recherchierten Familienchronik, 70 Jahre deutscher Geschichte und mehreren Generationen starker Charaktere.

Und im Gegensatz zu anderen Romanografien, deren Lovestory mindestens den gleichen Stellenwert wie das Lebenswerk der Protagonistin einnimmt, geht es hier primär um den langen Weg zur Ritter Sport Schokolade, der eng mit Clara Göttles Lebensgeschichte und deutschen Historie verknüpft ist. Doch gerade das macht dieses Buch nicht nur interessant, sondern auch sehr informativ (und ich bin für viele weitere Millionen-Fragen bei Günther Jauch gewappnet). Natürlich gibt es auch etwas Romantik, die Figuren waren haben sich ja schließlich verliebt und geheiratet, aber sie bleibt eher subtil im Hintergrund, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Von der Recherche bin ich immer noch schwer beeindruckt. Was die Autor*innen da zusammengetragen haben, ist wirklich fantastisch.

Eine Romanografie lebt ja immer von ihren Charakteren und die beiden Autor*innen haben sämtliche Figuren wirklich sehr detailverliebt gezeichnet und damit regelrecht zum Leben erweckt. Durch die lange Zeitspanne können wir beobachten, wie sie sich entwickeln.

Die Protagonistin, aber auch deren Freundinnen, sind mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Es ist fast so, als würde ich die Familie kennen. Anfangs verwirrt mich etwas die große Anzahl an Personen, vor allem auch wegen der gleichen Namen von Söhnen und Vätern, aber da kommt man nach und nach rein.

Die Sprache ist bildhaft und bietet durch die Dialoge in mehr oder weniger verständlichem Schwäbisch eine ganz besondere Atmosphäre. Aber keine Sorge, bei Claras Eltern kann man auch einfach drüberlesen.

Fazit

Ich liebe Ritter Sport Alpenmilch Schokolade. Und ich liebe Geschichten mit starken Frauenfiguren. Wenn sie dann auch noch auf wahren Persönlichkeiten beruhen und historische Ereignisse mit einbeziehen, bin ich hin und weg. Und all das bietet auf unterhaltsame Weise Romy Herolds Buch „Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“. Große Leseempfehlung!

Kostenloses Rezensionsexemplar

Ich habe dieses Buch als kostenloses Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt bekommen. Dies beeinflusst in keiner Weise meine Meinung.

Bibliografie