Das ist jetzt schon meine dritte Graphic Novel, die ich von den drei Fragezeichen lese. Allerdings habe ich „Das Dorf der Teufel“ (noch?) noch nicht gehört, daher erwartete mich ein brandneuer Fall.
Klappentext
Die drei ??? staunen nicht schlecht, als sie auf der Suche nach einem vermissten Freund des Chauffeurs Morton in Redwood Falls ankommen. Als wäre die Zeit stehengeblieben … denn die Bewohner des abgelegenen Dorfs lehnen jegliche Form der modernen Technologie und des Fortschritts ab. Doch dies ist nicht die einzige Überraschung für Justus, Peter und Bob, denn bereits nach kurzer Zeit überschlagen sich die Ereignisse und das Dorf der Teufel zeigt sein wahres Gesicht…
Meine Meinung
Wie viele meiner Generation, bin ich mit den drei Fragezeichen aufgewachsen – allerdings mit den Hörspielen, die Bücher kamen erst sehr viel später dazu. Darin werden die Jungs natürlich auch optisch beschrieben, aber irgendwie hatte ich – außer Justus fülliger Figur – nie ein konkretes Bild vor Augen. Ich stand der Comic-Adaption also relativ offen gegenüber und abgesehen vom fehlendem Bauch des ersten Detektivs haben sie Asja Wiegand und Christopher Tauber wieder gut getroffen. Nur Mortons Figur entspricht so überhaupt nicht dem britischen Luxus-Chauffeur-Typ älteren Jahrgangs. Dennoch war es schön, ihn und den Rolls-Royce mal wieder dabei zu haben, auch wenn seine Rolle nicht wirklich etwas zur Auflösung beitrug.
Die restlichen Charaktere sind ordentlich ausgearbeitet und der Spannungsbogen ist gut gesetzt.
Der Fall an sich ist ebenso wie seine Auflösung sehr klassisch für die drei Detektive. Genauso kennen und lieben wir es seit dem Gespensterschloss: Verbrecher veranstalten ein absurd aufwendiges Ablenkungsmanöver, um weiterhin ungeschoren davon zu kommen. Die düster-unheimliche Geschichte, dessen Schauplatz im Wesentlichen Redwood Falls darstellt, erinnert ein wenig an „Die Stadt der Vampire“ oder „Der tanzende Teufel“.
Anspielungen, liebevolle Details und Verweise fehlen jedoch im Vergleich zu Band I.
Vom künstlerischen Aspekt in Graphic Novels verstehe ich leider wenig, aber ich würde schon sagen, dass sich die Zeichnungen weiter entwickelt haben. Vor allem das Farbspektrum hat sich erweitert. Zum blau-grau gesellt sich ein waldiges grün und wenn die „Teufel“ in Erscheinung treten, wird dies durch ein gruseliges Blutrot untermalt. Diese Kombination von roter Farbe und Teufelsmasken erinnerte mich stark an den Film „The Village“ (Schubber).
Zum Abschluss gibt es wieder ein kleines Making-of von Charakteren, Szenen und Covermotiven.
Fazit
Auch wenn mir die klassischen Bücher weiterhin lieber sind, kommt der große drei ??? Fan in mir nicht an diesen künstlerisch ansprechenden Ergänzungen vorbei. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es ein ganz guter Einstieg ins Universum der drei Detektive sein könnte. Allerdings glaube ich kaum, dass diese Graphic Novel schon was für 10jährige Kinder ist…
Für eine Seitenschnüfflerin wie mich leider ein großer Minuspunkt ist der starke Chemiegeruch.
Bibliografie
Titel: Die Drei ??? – Das Dorf der Teufel
Autoren: Ivar Leon Menger, John Beckmann
Illustration: Christopher Tauber, Asja Wiegand
Verlag und Copyright: Kosmos
Seitenzahl: 128
Erscheinungstermin: 7. September 2017
Preis: 16,99€ (Klappenbroschur)