Der Duft von Rosmarin und Zedern

Nachdem ich auch vom zweiten Teil „Der Traum von Rosen und Kristall“ etwas enttäuscht war, hatte ich gar keine große Lust mehr, die Reihe abzuschließen. Aber wie das manchmal so ist, entpuppte sich „Der Duft von Rosmarin und Zedern“ als echtes Highlight. Vielen Dank also an meinen Buddyread @ninespo für den Vorschlag.

Klappentext

Frankreich zur Jahrhundertwende: Sidra wird beschuldigt, ihren Ehemann getötet zu haben. Um ihre Unschuld zu beweisen, flieht sie in das verschlafene Dorf ihrer Kindheit, das als Heimat renommierter Parfümhersteller bekannt ist. Doch Sidra kann ihrer Vergangenheit nicht entkommen. Sie fühlt sich beobachtet – von jemandem, der den Mord an ihrem Mann rächen will. Zum Schutz vertraut Sidra auf die älteste Waffe des Dorfs: ein Parfüm, das nicht nur anziehende und betörende Düfte enthält, sondern in dem angeblich auch besondere Kräfte schlummern.

Meine Meinung

Anscheinend hatte Luanne G. Smith von Anfang an ein stimmiges Konzept für die gesamte Trilogie, denn es sind keine bloßen Einzelbände, sondern greifen in ihren Geschichten wirklich ineinander. Am Schluss von Teil III erschließt sich uns wirklich jedes einzelne Ereignis und jede Entscheidung. Alles baut aufeinander auf und die Vorgänger haben tatsächlich den Grundstein dafür gelegt, dass am Ende ein schlüssiges Gesamtbild entsteht.

Während des Lesens konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Autorin die Geschichte um Sidras Mann sinnvoll auflösen kann, doch das Ende ist wirklich gelungen und schlüssig, ohne konstruiert zu wirken. 

Auch die Charaktere haben mir in diesem Band am besten gefallen. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass ich von allen magischen Geschöpfen die Dschinns mit ihrer Magie am spannendsten fand. Ich war auch von der Ausgewogenheit begeistert: So sind Dschinns zwar mächtig, aber wenn man ihren wahren Namen kennt, haben sie keine Chance.

Und Sidra mochte ich von der ersten Seite an.

Die Liebesgeschichte erinnert ein wenig an Romeo und Julia, was sehr gelungen ist – und das will schon was heißen, denn diesen Trope mag ich sonst überhaupt nicht.

Ich fand es gut, dass die drei Frauen sehr früh wieder zusammengebracht wurden und sie den ganzen Roman über zusammenarbeiten. Die Dynamik zwischen ihnen hat mir ganz besonders gut gefallen, aber auch wie sich am Ende das Schicksal behauptet.

Außerdem liebe ich die beiden neuen Charaktere Yanis und Camille – ich hätte sooo gern noch einen extra Band zu ihnen gehabt. Gerade Yanis kommt einem zunächst ja nur vor wie ein kleiner magisch begabter Dieb. Und dann steckt er voller Überraschungen. Eine wirklich spannende (und detailreiche) Hintergrundgeschichte.

Ihr merkt schon, mir gefallen die vielfältigen magischen Geschöpfe der Serie sehr gut. Insbesondere die verschiedenen Hexenarten. Allerdings hätte für mich die Beschreibung der Magien gern etwas früher kommen können (also nicht nur in diesem Band, sondern auch schon in den Vorgängern).

Was mich dabei aber immer wieder rausgebracht hat, war das durcheinanderwürfeln der verschiedenen magischen Wesen. So wurden Elfen und Feen synonym benutzt, die Feenkönigin als Hexenkönigin geführt.

Mein für mich persönlich größter Minuspunkt, war der Spannungsbogen um Jean-Paul, der sich erst in der Mitte des Buches auflöst. Ich kann das ja immer schwer aushalten, wenn Familie und/oder Freunde dazu benutzt werden, eine*n Protagonisten*Protagonistin zu zwingen etwas zu tun. Das verleitet mich immer dazu, schneller zu lesen, was oft zu einem Querlesen wird, weil ich die Situation auflösen will. Und damit entgeht mir oft einiges. Als das überstanden war, konnte ich aber wieder entspannter weiterlesen.

Insgesamt ist der Spannungsbogen sehr gut gesetzt, am Ende spitzt sich die Lage sogar zu einem richtigen Showdown zu.

Achtung Spoiler!

Für alle drei gibt es ein Happy End.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir weiterhin sehr gut. Vor allem schafft sie es, eine magische Atmosphäre zu zaubern. Ich konnte den Jasmin und Lavendel wirklich riechen. Und sie schreibt so bildhaft, dass ich die Handlungsorte immer total vor Augen hatte.

Fazit

Ich bin nicht ganz so euphorisch bzgl. der Reihe wie mein Buddyread @ninespo, aber Band III ist in jedem Fall ein grandioser Abschluss. Daher darf sie wohl auch in mein Bücherregal einziehen.

Reihe Elenas Erbe

Was man vor der Lektüre wissen sollte

Die Trilogie spielt zwar in der Vergangenheit (ca. 19. Jahrhundert), für mein Verständnis sind es aber keine historische Romane, d.h. die Geschichte spielt hier kaum eine Rolle. Vielmehr ist es eine Fantasy-Serie mit der entsprechenden Atmosphäre. Es geht um Hexen, Feen und Dschinns. Das sollte man mögen.

Die Hauptfiguren sind in allen drei Bänden dabei, auch wenn jeweils eine andere Protagonistin im Vordergrund steht. Wegen des Gesamtkonzepts und dem Aufbau, lassen sich die Bände nicht unabhängig voneinander lesen. Man muss also die Reihenfolge einhalten und sollte sie auch zügig hintereinander weg lesen, denn die Geschichten bleiben nicht sooo gut in Erinnerung.

Bibliografie

Titel: Der Duft von Rosmarin und Zedern
Autorin: Luanne G. Smith
Übersetzung: Vanessa Lamatsch
Verlag & Copyright: Piper
Seitenzahl: 304
Erscheinungsdatum: 31. März 2022
Preis: 15 € (Paperback)

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