Tag 11 meines buchigen Adventskalenders enthielt „Die Halloween-Party“. Mir war schon beim Aussuchen dieses Hercule Poirot Krimis klar, dass ich ihn mir für Halloween 2020 aufheben würde. Was ich damals natürlich noch nicht wissen konnte, war, dass ich an dem Tag auch wirklich genug Zeit zum Lesen finden würde, da wir wegen Covid-19 unser Horror-Haus in diesem Jahr nicht zum Leben erweckten, um nicht zum Publikumsmagnet zu werden und zur Verbreitung des Virus beizutragen.
Allerdings hat die Geschichte, außer dass sich der Mord auf einer Kindergesellschaft (wie cool ist dieses Wort bitte?) ereignete, die am letzten Tag im Oktober stattfand, nichts mit Halloween gemein. Die Kinder waren nicht gruselig verkleidet und auch sonst machte das Fest eher den Anschein eines Kindergeburtstages mit Kuchen, Kerzen und Spielen.
Der Sprachstil ist gewohnt gekonnt: ruhig und der Epoche angemessen unaufgeregt.
Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und entlädt sich auf den letzten Seiten. Dabei war es mal wieder ein Agatha Christie, bei dem man nach der Lektüre bemerkt, dass alle Hinweise da waren, um den Mörder selbst zu entlarven. Und doch schafft die Queen of Crime es immer wieder, dass ich vor der Auflösung keinen blassen Schimmer habe, wie es sich abgespielt hat.
Die Figuren sind zahlreich und nur so weit ausgearbeitet wie für die Geschichte erforderlich. Lediglich Hercule Poirot und Madame Olivier treten nachhaltig in Erscheinung.
Fazit
Ein solider Hercule Poirot mit interessanter Wortwahl (ich sage nur „Mehlschneiden“, „Apfelschnappen“ oder „Feuerdrachen“.
Infos
Titel: Die Halloween-Party
Autorin: Agatha Christie
Übersetzung: Hiltgunt Grabler
Verlag und Copyright: Hoffmann und Campe
Seitenzahl: 240
Erscheinungsdatum: 04. Oktober 2018
Preis: 12 € (Taschenbuch)