Kleine Probleme von Nele Pollatschek

Dieses Buch hat mir die liebe @_lesewesen vermacht, da es ihr nicht sonderlich gut gefiel. Doch ich hatte es im Buchladen angelesen und wollte es trotzdem unbedingt lesen, vor allem, da ich für Silvester noch nach einer passenden Lektüre suchte.

Klappentext

31. Dezember. Steuererklärung, Wohnung putzen, Bett für die Tochter zusammenschrauben, Lebenswerk schreiben, mit dem Rauchen aufhören – eigentlich wollte Lars, neunundvierzigjähriger Vieldenker und angehender Schriftsteller, die Lücke zwischen den Jahren dafür nutzen, endlich alles zu erledigen, was in den letzten Dekaden so auf der Strecke geblieben ist. Das neue Jahr, so sein Plan, sollte in einem aufgeräumten Leben beginnen. Der Zeitpunkt dafür schien perfekt: Die Kinder waren im Auslandsjahr, die Frau unterwegs. Keiner da, der stören könnte.
Doch die Woche, in der noch alles zu schaffen gewesen wäre – plötzlich ist sie aufgebraucht. Der letzte Tag des Jahres hat begonnen – mit Nieselregen, wie sonst? Das Haus ist immer noch chaotisch. Das Leben sowieso. Und als Lars den ersten Punkt seiner To-do-Liste ansteuert, fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.

Meine Meinung

Dieser Roman zählt für mich zur Kategorie „Kann man lesen – muss man aber nicht“. Trotzdem bescherte er mir einen unterhaltsamen Silvesternachmittag – und ich empfehle wirklich, das Buch am 31. Dezember zu lesen, dadurch bekommt die Lektüre noch einmal eine ganz andere Atmosphäre.

Wir tauchen ein, in die Gedankenwelt von Lars, einem 49jährigen extrem chaotischen Familienvater, der versucht, in den restlichen 12 Stunden des vergehenden Jahres doch noch schnell alles zu erledigen, was bis dahin liegengeblieben ist: von kleinen Dingen wie Putzen, Kochen und die Steuererklärung bis hin zu den Großen wie „es gut machen“.

Lars ist keine sympathische Figur; und auch wenn mich seine Art furchtbar aufgeregt hat, bekam ich am Ende doch etwas Mitleid mit ihm.

Stilistisch erinnert mich die Geschichte an eine Schreibübung, bei der man ungefiltert alles genauso aufschreiben soll, wie es einem in den Sinn kommt, um so überhaupt erst ins Schreiben reinzukommen. Daher glaubte ich zunächst der Roman sei autobiografisch und damit gleichzeitig das „Lebenswerk“, welches auch noch auf der To Do Liste des Protagonisten stand. Ich wollte also gerade seine Verwertungskompetenz bewundern, weil er den Endspurt aus seinem persönlichen Chaos gleich noch in einen Roman verwandelt hat, als ich realisierte, dass das Buch ja von einer Frau geschrieben wurde…

Fazit

Ein unterhaltsames Theaterstück für den Silvesternachmittag. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Bibliografie

Titel: Kleine Probleme
Autorin: Nele Pollatschek
Verlag & Copyright: Galiani-Berlin
Seitenzahl: 208
Erscheinungsdatum: 07. September 2023
Preis: 23 € (Hardcover)

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