Mord im Spiegel von Agatha Christie

Das fünfzehnte Türchen meines Agatha Christie Adventskalenders enthielt eine meiner Lieblings-Miss-Marple Geschichten. „Mord im Spiegel“ wurde sogar mit Starbesetzung verfilmt (Elisabeth Taylor, Rock Hudson, Angela Lansbury u.w.).

Nach dem Tod von Colonel Bantry verkauft seine Frau Gossington Hall (Ihr erinnert euch doch sicher an „Die Tote in der Bibliothek“ – Nein? Dann solltet ihr dieses Buch zuerst lesen, da in „Mord im Spiegel“ das ein oder andere Mal darauf Bezug genommen wird.) Nun hofft die berühmte Schauspielerin Marina Gregg in dem Anwesen ihr Glück zu finden und mit ihrem Mann sesshaft zu werden.

Bei einem Wohltätigkeitsball, auf dem Mrs. Bantry Gelegenheit hat, die Veränderungen in ihrem ehemaligen Heim zu begutachten, kommt es zu einem tragischen Todesfall. Heather Badcock, eine recht einfältige, selbstbezogene und aufdringliche, wenngleich freundliche Person wird vergiftet. Doch war es gar nicht ihr Drink, der die tödliche Substanz enthielt…

Wäre es bei diesem einen Mord geblieben, hätte er in der Tat das Potenzial zum perfekten Verbrechen gehabt, doch selbstverständlich beobachtet immer irgendjemand irgendetwas. Und dann erscheinen dem Täter ja immer weitere Morde erforderlich.

Der Fall wird von Scottland Yard übernommen und Chiefinspector Craddock zieht seine alte Freundin Jane Marple zu Rate. Dabei hat mich irgendwie der freundschaftliche Umgang zwischen den beiden ein wenig irritiert. Bspw. nennt Craddock sie „Tante Jane“ und sie Duzen sich auch.
Allerdings scheint es auch einer der späteren Miss Marple Krimis zu sein, denn sie wird deutlich älter und unbeweglicher beschrieben. Besonders lustig ist daher der Charakter von Mrs. Knight, einer Art Pflegerin/Köchin/Gesellschafterin. Auf Geheiß ihres Arztes soll Miss Marples nämlich nicht allein wohnen. Dr. Haydock ist es auch, der seiner Patientin ansonsten vollständige Gesundheit – entsprechend ihres Alters – bescheinigt und gegen Schwermut einen hübschen kleinen Mord verschreibt. Ich mochte an dieser Geschichte vor allem, dass Miss Marple wirklich eine Hauptrolle einnimmt. Insbesondere, da mir die Hauptfigur Marina Gregg von Anfang an unsympathisch war. Aber ich vermute, das ist von der Autorin durchaus beabsichtigt worden.

Außerdem gefiel mir die tragische Geschichte hinter dem Mordmotiv.

Das Cover erscheint mir leider etwas trist und einfallslos, dennoch passt es von Aufmachung und Farbgestaltung gut zur Reihe.

Fazit

Dieser Roman ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man den Lesenden in die Irre führen kann. Ich habe „Mord im Spiegel“ schon mehrfach gelesen und auch die Verfilmung mit Angela Lansbury gesehen. Art des Verbrechens, Motiv und Täter waren mir ausnahmsweise noch gänzlich in Erinnerung, obwohl die letzte Lektüre mindestens ein Jahrzehnt zurück liegt. Solch einen starken Eindruck hat diese grandiose Kriminalgeschichte bei mir hinterlassen. In jedem Fall einer meiner Lieblings-Miss-Marple.

Infos

Titel: Mord im Spiegel

Autorin: Agatha Christie

Übersetzung: Ursula Gail

Verlag und Copyright: Atlantik im Hoffmann und Campe Verlag

Seitenzahl: 256

Erscheinungsdatum: 04.09.2015

Preis: 12 € (Taschenbuch)

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