Onyx Storm von Rebecca Yarros

Ich hatte mich sooo auf den dritten Teil von Flammengeküsst gefreut! Und dann das…

Klappentext

Nach fast achtzehn Monaten am Basgiath War College weiß Violet, dass die Zeit für theoretische Übungen vorbei ist. Die Zeit für Unsicherheit ist vorbei. Denn der Krieg hat begonnen und mit Feinden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Mauern ist es schwer, zu wissen, wem man vertrauen kann.
Violet muss jenseits des Schutzzaubers in unbekannten Ländern nach Verbündeten suchen. Die Reise wird ihren Verstand, ihre Fähigkeiten und ihr Glück fordern, aber sie wird alles tun, um zu retten, was sie liebt: ihre Drachen, ihre Familie, ihre Heimat – und ihn.
Selbst, wenn es bedeutet, ein Geheimnis zu bewahren, das alles zerstören könnte.
Sie benötigen eine Armee. Sie benötigen Macht. Sie benötigen Magie. Und die eine Sache, die nur Violet finden kann: die Wahrheit.
Doch ein Sturm zieht auf … und nicht alle werden seinem Zorn standhalten können.

Alle bisher erschienenen Bände der Flammengeküsst-Reihe:

Band 1: Fourth Wing

Band 2: Iron Flame

Band 3: Onyx Storm

Die Bände sind nicht unabhängig voneinander lesbar, daher lest bitte nur weiter, wenn ihr Teil I und II bereits kennt.

Meine Meinung

250 Seiten lang quäle ich mich in die Geschichte. Ehrlich. Ich kann Namen, Reiter, Drachen, Flieger und Greifen nicht auseinanderhalten, weiß nicht mehr, wer zu wem gehört, erkenne nicht, an welchem Ort wir uns gerade befinden und welche Provinz politisch jetzt wie zu einer anderen steht.

Doch dann Lösen sich endlich die Knoten, die Handlung schreitet voran und ich werde warm mit der Geschichte.

Das Beste am ersten Drittel war noch, dass Violett und Xaden sich in sexueller Hinsicht erstmal etwas zurückhalten müssen. Natürlich findet sich auch hierfür irgendwann ein Schlupfloch und ab geht die Post… Aber sie wirken beide wesentlich erwachsener und es ist auch nicht mehr das Teenie-Drama aus Band I und II. Die Liebesschwüre nehmen zwar nicht ab, aber ich fiebere ja selbst unendlich mit den beiden mit und schwanke zwischen Hoffnung und Verzweiflung, ob es eine Heilung für Xaden geben wird. Außerdem spielt Rebecca Yarros gekonnt mit der Herausforderung für ihre Beziehung, dass Xaden allmählich zum Veneni wird.

Als sich endlich wieder durchgestiegen bin, wer wer ist, fand ich auch die Nebencharaktere wieder grandios und auch hier hält die Autorin viel Tränenpotenzial für uns bereit. Was ich leider zu spät entdeckt habe: Ganz vorn gibt es eine Liste der Figuren, ihre Drachenverbindung und Siegelkraft…

Meine Lieblingsprotagonisten bleiben natürlich Grummelgriesgram Tairn und Andarna, die jetzt voll in der Pubertät steckt. Gerade sie wird in diesem Band vor eine schwierige Prüfung gestellt und das war echt herzzerreißend! Aber auch Sgaeyls Beziehung zu Xaden wird angesichts seiner Verwandlung auf eine harte Probe gestellt. Das war schon grandios gemacht.

Die Handlung selbst ist eigentlich relativ schnell erzählt: Der Kampf gegen die Veneni geht weiter und Theophanie gibt einen exzellenten Bösewicht ab. Während Violetts Team versucht, die siebte Drachenart und damit Andarnas Familie sowie Verbündete auf den südlichen Inseln zu finden, klammert sie sich verzweifelt an die Idee, auf ihrer Reise Mittel und Wege für Xadens Heilung zu entdecken. Doch als Violett ihre zweite Siegelkraft entwickelt, bin ich etwas enttäuscht. Zum einen erinnert sie mich stark an Gideons Fähigkeiten in „The Atlas Six“ und zum anderen hätte ich etwas Mächtigeres im Kampf gegen die Veneni erwartet. Allerdings passt es natürlich auch perfekt zu ihrem Charakter, dem noch nie etwas einfach in den Schoß gefallen ist. Und dass hat mir ja immer gut gefallen.

Durch die Suche nach der siebten Drachen-Art lernen wir auch noch viel mehr von der Welt kennen und die Beschreibungen der Inseln, ihrer Bevölkerung und deren Kultur haben mir unglaublich gut gefallen.

Ab der Hälfte entwickelt der Roman dann endgültig wieder Suchpotenzial, weil sich Figuren, Plot und Setting endlich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen und auch wieder mehr passiert. Das letzte Drittel habe ich dann regelrecht inhaliert, also nehmt euch dafür viel Zeit, ihr werdet das Buch nicht aus der Hand legen können. Am Ende wartet ein Lena Kiefer-mäßiger Cliffhänger, so dass ich es jetzt kaum erwarten kann, Band IV zu lesen.

Nur den unerwarteten Perspektivwechsel zum Schluss fand ich fürchterlich, weil ich es bisher nur gewohnt war aus Violets Blickwinkel zu lesen. Jetzt dachte ich bei jedem „Ich“ an Violett und war dann immer kurz verwirrt, wenn bspw. von einem ganz anderen gebundenen Drachen die Rede war…

Noch ein Satz zum Sprachstil: Auch wenn der Anfang echt zähflüssig geschrieben war, gefielen mir die humorvollen Dialoge (insbesondere zwischen Tairn, Andarna und Violett) und Szenenbeschreibungen wieder sehr gut.

Fazit

Wenn man mal von den ersten 250 Seiten absieht, war es wieder ein toller Roman über Liebe, Hass, Familie, Freundschaft, Loyalität und Verrat. Das liegt in erster Linie am fantastischen Weltenaufbau, aber auch an den wunderbar eigenwilligen Drachen, den wunderbaren Nebenfiguren und Violett, die in keinster Weise perfekt ist, sondern sich schon immer und vor allem immer noch durch alles durchbeißen muss.

Und ein bisschen graut mir vor dem Tag, an dem dieses Geschichte mal zu Ende geht.

Bibliografie

Titel: Onyx Storm (Flammengeküsst Bd. III)
Autorin: Rebecca Yarros
Übersetzung: Michelle Gyo und Julia Schwenk
Verlag & Copyright: dtv
Seitenzahl: 928
Erscheinungsdatum: 21.01.2025
Preis: 32 € (Hardcover)

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