Blausäure von Agatha Christie

Die April-Aufgabe der #readchristie2023 Challenge bestand darin, einen Roman zu lesen, in dem Gift eine Rolle spielt. Da hat man bei Agatha Christie natürlich die Qual der Wahl, aber auf meinem SuB stand noch die neue Ausgabe von „Blausäure“ aus dem Atlantik-Verlag, also habe ich mir das vorgenommen. Das Thema ist definitiv erfüllt; konkret geht es um Zyankali, das Salz der Blausäure…

Inhaltsangabe des Verlags

Die lebensfrohe Rosemary stirbt während ihres eigenen Geburtstagsdinners, nachdem sie mit Blausäure vergifteten Champagner getrunken hat. Ihr Tod wird als Selbstmord eingestuft. Doch war es tatsächlich so? Als Rosemarys Ehemann plötzlich Briefe erhält, in denen das Gegenteil angedeutet wird, ist er entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. So organisiert er ein erneutes Dinner, um den Täter aus der Reserve zu locken.
Doch dann kommt alles ganz anders…

Meine Meinung

Das Erste, was mir an diesem Roman mal wieder bewusst wurde, war, wie vielfältig Agatha Christie ihr Genre auslegte. Denn diese Geschichte ist wieder so ganz anders als ihre anderen Krimis.

Man kann sagen, das Buch ist in zwei Akte aufgeteilt: Vor und nach dem Tod von Rosemary. Im ersten Teil erhalten wir nacheinander Einblicke in das Leben und die Gedanken von sechs Personen, die beim Tod von Rosemary dabei waren.

  • Iris Marle, ihre jüngere Schwester, die zwar nicht so großzügig von ihrem Onkel bedacht worden war wie Rosemary, aber nach ihrem Tod die Alleinerbin ist, sobald sie volljährig wird.
  • Ruth Lessing, die Sekretärin und rechte Hand von Rosemarys Ehemann George. Sie ist schon seit langem in ihn verliebt und hat verständlicherweise nicht viel für seine Ehefrau übrig.
  • Anthony Browne, ein undurchschaubarer Charakter, augenscheinlich ebenfalls an Rosemary interessiert.
  • Stephen Farraday, ein über seinem Stand verheirateter Mann, der ein Affaire mit der Toten hatte.
  • Alexandra Farraday, Stephens wohlhabende Frau.
  • George Barton, Rosemarys Ehemann, selbst gut situiert, der nur zu gut wusste, dass er ihr einiges würde durchgehen lassen, so ein Langweiler wie er war.

Teil II wird chronologisch erzählt, Schauplätze und Personen springen aber hin und her. Es kommt ein weiterer Charakter hinzu – Tante Iris‘ – die sich etwas um Rosemary kümmern soll. Ihr Sohn gerät immer wieder in Schwierigkeiten, so dass es ihr sehr gelegen kommt, bei George und Rosemary unterzukommen.

Auch Colonel Race taucht hier zum ersten Mal auf, wobei ich den Zusatz „Ein Fall für Colonel Race“ etwas übertrieben finde, da er nur am Rande eine Rolle spielt und auch bei der Auflösung falsch liegt (die mir aber nochmal einen Schocker versetzt hat).

Der Wahrheit kann man selbst ganz gut auf die Spur kommen, wenn man aufmerksam liest und auch Nebensätzen Beachtung schenkt. Das größte Problem ist, dass wirklich alle Beteiligten ein Motiv gehabt hätten, Rosemary umzubringen.

Und am Ende gibt es sogar noch eine romantische Liebesgeschichte.

Fazit

Alles in allem ein solider Agatha Christie. Sämtliche Figuren – inkl. des Mörders – werden frühzeitig eingeführt, so dass man miträtseln kann, auch wenn die Charaktere relativ einfach gehalten sind.

Bibliografie

Titel: Blausäure
Autorin: Agatha Christie
Übersetzung: Regula Venske
Verlag & Copyright: Atlantik
Seitenzahl: 288
Erscheinungsdatum: 14. März 2018
Preis: 14 € (Taschenbuch)

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