Eine Katze im Titel und auf dem Cover und dazu noch ein Fall für Hercule Poirot – Warum habe ich diesen Agatha Christie nicht schon vorher gelesen? Rätselhaft. Insbesondere, weil es ein so guter Krimi ist.
Klappentext
Ausgerechnet in einem exklusiven, behüteten Mädcheninternat kommt es zu sehr unschönen Zwischenfällen, angefangen mit nächtlichen Schüssen in der Turnhalle. Neiden sich die Kolleginnen etwa gegenseitig ihre Stellungen? Eine entführte Schülerin und eine ermordete Lehrerin später ist klar: Man hat es mit einem Verbrechen internationalen Formats zu tun, und es gibt nur einen, der die vielen in der Schule zusammenlaufenden Fäden entwirren kann – Hercule Poirot.
Meine Meinung
Zugegeben, Hercule Poirot tritt erst im letzten Drittel in Erscheinung, führt dann einige Gespräche und präsentiert schon nach wenigen weiteren Nachforschungen die Lösung. Mich hat das allerdings nicht weiter gestört. Wenn man jedoch dem Meisterdetektiv gern ein ganzes Buch lang über die Schulter schaut, mag man enttäuscht sein.
Der Plot ist ein recht typischer Agatha Christie, aber der Aufbau des Romans hat einen recht ungewöhnlichen Ansatz. Die Handlung beginnt nämlich an einem völlig anderen Schauplatz und dreht sich zunächst um verschwundene Juwelen im Wert von einer Dreiviertelmillion Pfund. Und wo die versteckt wurden, können wir gleich in den ersten Kapiteln erraten, während die Figuren erst nach und nach dahinter kommen. Was das Ganze mit den Morden und dem verschwundenen Mädchen auf Maedowbank zu tun hat, bleibt uns allerdings auch verborgen.
Bei der Auflösung hat die Queen of Crime mal wieder aus den Tiefen menschlicher Befindlichkeiten und Verhaltensweisen geschöpft. Die Dynamik der Geschichte schickt mich nicht nur einmal auf eine falsche Fährte… Die Charaktere sind authentisch, aber nur so weit ausgearbeitet, wie es für den Handlungsfortschritt erforderlich ist. Das mag daran liegen, dass es recht viele Figuren gibt. Anfangs musste ich mich daher etwas konzentrieren, um alle auseinander zu halten. Dafür bekommt man aber auch einen wirklich kniffligen Kriminalfall zum Miträtseln. Und am Ende ist die Auflösung wieder einmal so simpel wie überraschend. Ich lag total daneben!
Fazit
Für Agatha Christie Fans ein absolutes Muss – ich hatte mit dem Buch einige sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden.
Bibliografie
Titel: Die Katze im Taubenschlag
Autorin: Agatha Christie
Übersetzung: Dorothea Gotfurth
Verlag und Copyright: Atlantik
Seitenzahl: 272
Erscheinungsdatum: 01. November 2021
Preis: 14,00 € (Taschenbuch)