Don’t hate me von Lena Kiefer

Hach, ich habe lange nicht mehr so sehnsüchtig auf Buchpost gewartet. Die tägliche Enttäuschung wenn der Postwagen zwar vor unserem Haus hielt, dann aber doch nur was für die Nachbarn dabei hatte, könnt ihr euch nicht vorstellen. Und ich war ja selbst Schuld, schließlich wollte ich unbedingt das signierte Exemplar. Leider ist dies dann auch noch beschädigt bei mir angekommen und das hat die Vorfreude auf das Lesevergnügen doch etwas gedämpft.

Trilogie

„Don’t Hate Me“ ist der zweite Teil einer Reihe. Da die Bände aufeinander aufbauen, solltet ihr jetzt nur weiterlesen, wenn ihr den ersten bereits kennt!

Klappentext

Er hat sie belogen.
Sie will ihn vergessen.
Aber das Schicksal hat andere Pläne.

KENZIE hat sich geschworen: nie wieder Kontakt mit dem Henderson-Clan. Nachdem Lyall ihr Herz gebrochen hat, will sie sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren. Doch dann erhält sie von Theodora Henderson das verlockende Angebot, ein Resort auf Korfu mitzugestalten. Kenzie ergreift die Chance – ohne zu wissen, was sie dort erwartet.

LYALL versucht alles, um Kenzie zu vergessen, nachdem sie ihn als Lügner entlarvt und verlassen hat. Die Pläne für den Familienkonzern stehen für ihn nun an erster Stelle. Als seine Mutter Hilfe bei ihrem Hotel-Projekt in Griechenland benötigt, überlegt er nicht lange. Er ahnt jedoch nicht, wie sehr sein Herz dort auf die Probe gestellt werden wird.

Meine Meinung zur Handlung

Es ist der Klassiker: Lyalls Mutter hat sich anscheinend doch ein bisschen was von den Hendersons abgeguckt, manipuliert aber wenigstens mit besten Absichten. Sie betätigt sich als Kupplerin und so finden sich Kenzie und Lyall auf einmal mitten in Doras neuestem Hotelprojekt auf Korfu wieder und müssen sich ihren Gefühlen für einander stellen. Oder auch nicht. Denn die Autorin quält uns. Obwohl es zwischen Kenzie und Lyall gewaltig knistert – und ich hoffe, ich spoilere damit nicht – dauert es unendlich lange bis sie sich wenigstens mal zu einem zaghaften Kuss hinreißen lassen. Normalerweise kann ich so einen Plot überhaupt nicht gut aushalten und übertrage meinen Unmut darüber nicht selten auf die Geschichte. Aber hier schafft es die Autorin alle paar Seiten genau so viele Brotkrumen zu streuen, dass ich dran bleibe. Man könnte sagen Lena Kiefer hängt uns die Karotte in perfektem Abstand vor die Nase. Und so lesen wir frustriert weiter, denn gespannt sind wir trotzdem und die Neugier siegt.

Insgesamt war der zweite Teil vorhersehbarer als ich erwartet hatte. Trotzdem war ich froh, dass sich meine Vermutung bestätigte. Ergibt das irgendeinen Sinn für euch? Vermutlich erst, wenn ihr das Buch gelesen habt. Es ist wirklich schwer zu rezensieren ohne zu spoilern.

Am Ende darf natürlich der obligatorische Cliffhänger nicht fehlen, der aber zumindest weniger überraschend war als gedacht.

Charaktere

Die Hauptcharaktere bleiben Lyall und Kenzie, Dora, Finlay und Edina. Hinzu kommen einige neue Figuren, die aber nicht besonders ausgearbeitet sind. Das ist aber auch gar nicht weiter nötig, denn die Hendersons und Kenzie reichen allemal aus, um bei mir das ganze Spektrum positiver und negativer Emotionen auszulösen.

Gut finde ich den Stammbaum der Hendersons am Ende, um den Überblick über die Familienverhältnisse zu behalten.

Ganz kurz nochmal zu unserem Protagonistenpärchen:

Auch wenn die beiden Teens bzw. Twens sind – und wer versteht diese Spezies schon, auch wenn man selbst einmal für kurze Zeit dazu gehört hat – bin ich mir nicht sicher, ob ich sowohl Lyalls als auch Kenzies Umgang mit der Situation authentisch finde. Kenzies Verhalten erscheint mir überzogen und Lyalls nicht altersgerecht. Und wieder hätte ein offenes Gespräch den ganzen dramatischen Konflikt auflösen können. Aber anderenfalls hätte es dann keinen Dreiteiler gebraucht, um ihre Geschichte zu erzählen.

Schreibstil

Erneut habe ich alle Abschnitte meines Buddyreads mit @ninespo in einem Happs (meist sogar noch vor dem Frühstück) weggelesen. Das liegt am tollen Sprachstil und den zwei Blickwinkeln, so dass man den Charakteren als Leserin etwas im Vorteil ist, weil man weiß, was im jeweils anderen vor sich geht.

Leider kommt die zeitgenössische Popultur nicht ganz so gut durch wie beim ersten Teil. Und auch die Denver-Clan Assoziation tauchte erst zum Schluss wieder auf. Hier hätte ich es spannend gefunden, wenn mehr auf die Problematik eingegangen worden wäre, ein Projekt außerhalb der Firmenstrategie umzusetzen.

Ich will Sonne! Ich will nach Griechenland!

Das Setting ist wieder einmal traumhaft. Diesmal spielt die Geschichte auf Korfu und ich konnte neben der Baustellenatmosphäre auch die Sonne auf der Haut und die Meeresbrise im Gesicht spüren. Wenn diese dämliche Pandemie nicht wäre, hieße unser nächstes Urlaubsziel „Griechenland“!

Design

Das Design-Thema nimmt auch in der Fortsetzung wieder großen Raum ein, was mir sehr gut gefällt. Die Autorin beschreibt die Architektur und Raumgestaltung sehr bildhaft, so dass ich das Kefi Palace direkt vor Augen hatte.

Ein weiteres Wort zur Umschlagsgestaltung

Das Cover bleibt leider unattraktiv. Zumindest passen die Bände zusammen. Aber sie lassen sich einfach nicht schön in Szene setzen.

Fazit

Es bleibt eine unglaublich gute Unterhaltung für den kleinen Herz-Schmerz zwischendurch.

Allerdings sollte man es tunlichst unterlassen diese Reihe mit Ophelia Scale zu vergleichen. Aufgrund der unterschiedlichen Settings wäre dies einfach nicht fair. Aber auch ich muss mich ständig an dieses Mantra erinnern. Ophelia Scale ist vermutlich einfach noch zu frisch.

Und jetzt bin ich erstmal froh, dass mein Buddyread und ich Teil III schon im Haus haben, denn ich habe eine grobe Vorstellung davon, womit und wie es weiter geht und möchte so schnell wie möglich wissen, ob ich damit wieder ins Schwarze getroffen habe.

Und das sagt mein Buddyread @ninespo

Don’t hate me beginnt ruhiger als der Auftaktband, endet aber ebenfalls mit einem Paukenschlag

Damit bringt es die liebe Nina ziemlich auf den Punkt. Ihre Rezension findet ihr übrigens hier.

Infos

Titel: Don’t hate me

Autorin: Lena Kiefer

Verlag und Copyright: cbj

Seitenzahl: 432

Erscheinungstermin: 21. Dezember 2020

Preis: 12,99 € (Paperback)

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