Hinter dem zehnten Türchen meines buchigen Adventskalenders verbarg sich ein so gar nicht zur Weihnachtsstimmung passender Roman. „Karibische Affäre“ ist ein recht kompakter Miss Marple Krimi.
Das Cover gefällt mir an sich zwar sehr gut, aber es suggeriert fälschlicherweise, dass sich die Geschichte auf einem Dampffahrtschiff abspielt und nicht in einem Hotel. Der Titel verrät hingegen wahrheitsgemäß den Schauplatz des Krimis.
Aber auch die karibische Umgebung ist irgendwie nicht das, was ich mit einem Miss Marple Roman in Verbindung bringe. Es mag töricht klingen, aber Hercule Poirot passt viel eher in dieses exotische Setting.
Die Geschichte ist selbstverständlich interessant. Einer der Hotelgäste, ein älterer Major, der die anderen Gäste mit zahlreichen Geschichten langweilt, die er zudem mit Fotografien veranschaulicht, wird vergiftet. Miss Marple verbündet sich mit einem invaliden älteren Herrn und macht sich an die Aufklärung des Falles.
Dabei verfügen die verschiedenen Gäste über die unterschiedlichen Puzzleteile zur Lösung des Verbrechens. Würde man sie zusammenfügen, wäre man der Aufklärung schon recht nah. Doch dazu sind sie viel zu sehr um die Bewahrung eigener Geheimnisse bemüht.
Die Besonderheit der Zeit, in der dieser Roman entstand, wird hier wieder besonders erschreckend deutlich. Heute wäre es unvorstellbar, ein Gespräch geschickt in eine andere Richtung lenken, in dem man sich offen mit Erfolgen aus der Großwildjagd brüstet.
Wie gesagt – ich hätte Ihnen gerne diese Stoßzähne gezeigt – größter Elefant, den ich je geschossen habe!
Agatha Christie: Karibische Affäre, S. 18
Fazit
Ein eher unscheinbarer Miss Marple, der mir wohl leider nicht in Erinnerung bleiben wird.
Infos
Titel: Karibische Affäre
Autorin: Agatha Christie
Übersetzung: Christa Broermann
Verlag und Copyright: Atlantik im Hoffmann und Campe Verlag
Seitenzahl: 224
Erscheinungsdatum: 08. September 2019
Preis: 12 € (Taschenbuch)
Ein Gedanke zu „Karibische Affäre von Agatha Christie“